Meine Geschichte

 
Im März 2018 - ich war 22 Jahre jung - habe ich zum ersten Mal einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten! Unser unendliches Glück könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen! Wir waren ganz aus dem Häuschen. Diese Liebe die man in diesem Moment spürt, kann man nicht beschreiben! Man muss es erlebt haben. Die Schwangerschaft verlief ganz normal. Wie so eine Schwangerschaft eben verläuft. Morgenübelkeit, die den ganzen Tag anhält, Sodbrennen, geschwollene Beine, dicker Bauch und das größte Lächeln das man in der Menschheitsgeschichte jemals gesehen hat! Als ich im 6. Monat schwanger war, haben mein (jetzt) Mann und ich geheiratet. Ganz heimlich. Niemand wusste davon. Es sollte nur für uns als kleine Familie sein. Nur Manuel, unser Bauchzwerg Jakob und ich (und unsere Trauzeugen natürlich).
Wir waren so überglücklich!

Am 28. September haben wir das Kinderzimmer fertig eingerichtet. Die Kommode war fertig eingeräumt, der Wickeltisch stand, das Gitterbett war auch schon aufgebaut und der Kinderwagen stand auch schon bereit. 

Am 29. September haben wir die ganze Familie eingeladen weil Manuel seinen Geburtstag hatte. Ganz stolz haben wir natürlich das Kinderzimmer von unserem Zwerg gezeigt. Kennst du diese Momente im Leben in denen man alles durch eine rosarote Brille sieht? Wo auf einmal alles glitzert und funkelt vor lauter Glück und Liebe? Dieser Tag war so eine glitzernder Einhorntag!
Und dann kam der 30. September 2018. 
Der Tag, an dem die Welt stehen blieb und sich einfach alles änderte!

Manuel musste am Vormittag arbeiten und ich bin im Bett geblieben um noch ein bisschen auszuschlafen. Irgendwann musste ich auf die Toilette (so lang hats schon nicht gedauert. Immerhin war ich in der 32. Woche schwanger!) Und da hat es begonnen! Ich hatte einen Blutsturz. Mit einem Schwall kam Literweise Blut aus mir raus (und das meine ich wirklich nicht in irgendeinem übertragenen Sinn! Die Ärzte können sich bis heute nicht erklären wie ich so einen hohen Blutverlust überleben konnte) Sofort habe ich Manuel angerufen er MUSS sofort heimkommen und ich schwöre dir es waren die längsten 9 Minuten meines Lebens. Er hat dann die Rettung angerufen.  Auf der 20 minütigen Fahrt bekam ich schon die erste Bluttransfusion. Im Krankenhaus angekommen war schon alles für einen NotKaiserschnitt vorbereitet. Die Kinderärzte und Notärzte haben schon auf uns gewartet. Das letzte woran ich mich aus dem OP erinnern kann ist dass die Ärztin das Skalpell ansetzte und sagte: "Frau Luschin wir müssen ihr Kind JETZT holen" dann war ich weg.

Als ich aufwachte war ich alleine. Kein Jakob mehr in meinem Bauch und ich wusste dass alles was passiert ist nicht so passieren hätte sollen.

Die Ärzte kamen zu mir und haben mir erklärt was passiert ist. 
Ich hatte eine vorzeitige Plazentalösung. Die Wunde an der Gebärmutter war so groß dass ich mehrere Bluttransfusionen brauchte. Durch den hohen Blutverlust hatte ich ein Nierenversagen. Zusätzlich hatte ich auch noch eine Gebärmutteratonie. Also meine Gebärmutter wollte sich nicht mehr zurück bilden. Zu diesem Zeitpunkt waren sich die Ärzte auch gar nicht sicher ob sie meine Gebärmutter überhaupt noch retten könnten.

Und das schlimmste daran? 
Sie konnten nichts mehr für meinen Jakob tun. Er ist gestorben. Sie haben alles versucht, doch es war vergeblich.

Ich war insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus. 9 Tage auf der Intensivstation und in 3 verschiedenen Kliniken.
Im Endeffekt konnte meine Gebärmutter erhalten bleiben und ich hatte wieder die Chance auf ein neues Baby. Als ob ich in diesem Moment an ein neues Baby denken hätte können.... Doch das sind die Meldungen die man in diesem Moment zu hören bekommt "Ach ihr seids doch so jung. Probierts halt ein neues Baby" "Och hat ja e noch nicht gelebt. Hab dich nicht so" und noch viiiiiele weitere... 

Ich war mir auch sehr lange unsicher ob ich dieses Risiko noch einmal eingehen wollte... Doch ein knappes Jahr später, war ich erneut schwanger! Auch wenn die Angst doch noch seeeehr präsent war, die Freude war größer! Bis zur 9. Schwangerschaftswoche... 
Denn da haben wir zum letzten Mal das kleine Herzchen schlagen gehört...
Wieder so viel Hoffnung die mit einem Schlag weg war. Und wieder war es im September.... 
Kurz darauf hatten wir noch eine Fehlgeburt in der 6. Schwangerschaftswoche.

Daraufhin wurden wir in die Uniklinik überwiesen um den Gerinnungsstatus und noch andere mögliche Ursachen abzuklären. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt nicht mal an Kinder denken... Geht doch sowieso alles schei** aus. Doch noch vor der Abschlussuntersuchung hab ich schon wieder positiv getestet. Da man keine Ursache finden konnte, wurde uns sogar eine Abtreibung nahe gelegt weil man ja nicht weis wie sich eine Schwangerschaft auswirken würde. Das war für uns allerdings niemals eine Option! Ich sagte mir "wenn es diesmal nicht klappt, dann soll es so sein." Tja was soll ich sagen? Dieses kleine Wunder hat so einen Dickschädel. Zum Glück! Den heute versüßt er uns jeden Tag! Ach und hab ich erwähnt dass sein errechneter Geburtstermin wieder im September gewesen ist?
 

Mein Blog

Wenn du noch mehr über mich wissen möchtest, freue ich mich natürlich wenn du mir schreibst. Wenn du vorab aber noch ein bisschen etwas über mich, meine Motivation meine Geschichte wissen möchtest, kannst du gerne auf meinem Blog vorbeischauen :)